Klaus Kinold ist einer der renommierten Architekturfotografen der Gegenwart. Von Walter Gropius, Le Corbusier und Mies van der Rohe bis Frank O. Gehry, Richard Meier und Herzog & De Meuron, es gibt kaum ein bedeutendes Bauwerk des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts, das dieser Chronist nicht in Schwarzweißfotografien dokumentiert hätte. Werke des 1939 in Essen geborenen Künstlers sind in zahlreichen internationalen Museen wie dem Metropolitan Museum of Art in New York und dem Architekturmuseum der TU München vertreten und bei Sammlern und Liebhabern begehrt.

Architekturfotografie ist ein anspruchsvolles Metier, weil hier zwei eigenständige und starke Kunstformen, die Architektur und die Fotografie, aufeinandertreffen. Klaus Kinold, selbst Architekt, hat hier früh seine Wahl getroffen. Er stellt seine Fotografie ganz in den Dienst der Architektur, nicht umgekehrt. Keine eitlen Interpretationen, keine spektakulären Inszenierungen, keine visuellen Verfremdungen – dafür Objektivität, Nüchternheit, Rationalität, Klarheit und vor allem Information. Ganz so, wie es sich die Protagonisten der "Neuen Sachlichkeit" schon in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zum Programm gemacht hatten.

Klaus Kinolds Fotografien sind Architektur pur. Das schätzen nicht nur seine Bewunderer, sondern auch seine prominenten Auftraggeber, die mit seiner Hilfe ihre Bauwerke einem internationalen Publikum präsentieren können. Interessanterweise ist der Wahlmünchner Klaus Kinold als Fotograf ein Autodidakt. Er hat bei Egon Eiermann in Karlsruhe Architektur studiert. Doch Klaus Kinold entdeckte schon bald, dass er Gebäude lieber mit der Kamera beschrieb, als sie am Zeichenbrett zu entwerfen. Klaus Kinold selbst sieht sich weniger als Schöpfer, denn als Dokumentator und Publizist. Kunst sind seine exklusiven Aufnahmen trotzdem: Weil sie eine persönliche Auseinandersetzung mit einer Idee oder einem Sujet wiedergeben, einen intellektuellen Ansatz, höchste Qualität in der Ausführung und eine einzigartige, nicht kopierbare Ästhetik besitzen.